Warum dein Baby bei dir am meisten weint – und warum das etwas Gutes ist

Elternberater - Baby schreit im Bett

Vielleicht kommt dir das bekannt vor:
Tagsüber hörst du von anderen, wie „lieb“ dein Kind ist. Bei der Oma schläft es, beim Babysitter spielt es zufrieden, in der Kita wirkt es fröhlich.
Und sobald es wieder bei dir ist, scheint alles rauszukommen: Weinen, Quengeln, Wutanfälle.
Das kann dich als Mama oder Papa sehr belasten – und gleichzeitig ist es ein wichtiges Zeichen.

Das Bindungsprinzip
Dein Baby hat zu dir eine einzigartige Bindung.
Du bist sein sicherer Hafen – die Person, bei der es sich fallen lassen kann.
Bei dir muss es nicht „funktionieren“. Es muss sich nicht zusammenreißen. Es darf zeigen, wie es ihm wirklich geht.

Das ist kein Zeichen von Undankbarkeit oder Ablehnung, sondern von tiefem Vertrauen.

Warum es bei anderen „brav“ ist
Bei Menschen, die nicht zur engsten Bindungsperson zählen, verhalten sich Kinder oft zurückhaltender.
Sie testen vorsichtig, wie diese Personen reagieren, und zeigen nicht alle Gefühle.
Das liegt daran, dass sie dort weniger sicher sind, wie ihre Emotionen aufgenommen werden.
Das kann man mit Erwachsenen vergleichen, die im Berufsalltag freundlich lächeln, auch wenn sie innerlich gestresst sind – und zu Hause dann alles ablassen.

Emotionale Entladung
Kinder speichern Stress und Erlebnisse.
Wenn sie bei dir sind, entladen sie diese Anspannung – oft in Form von Weinen oder Wut.
Das ist vergleichbar mit einem Sicherheitsventil: Wenn sie es nicht tun würden, würde die innere Anspannung immer größer werden.

Was das für dich bedeutet
Dass dein Baby oder Kleinkind bei dir am meisten weint, heißt nicht, dass es bei dir unglücklich ist.
Im Gegenteil: Es zeigt, dass es dir vertraut, dass es weiß, dass du seine Gefühle aushältst.
Das ist die Grundlage für eine gesunde emotionale Entwicklung.

Wie du gut damit umgehst
– Nimm die Gefühle ernst, auch wenn du sie gerade nicht lösen kannst.
– Biete Nähe an: Halten, sanft sprechen, Blickkontakt.
– Sei nicht enttäuscht, wenn es bei dir „schwieriger“ wirkt – das ist ein Liebesbeweis.
– Plane kleine Pausen für dich ein, um deine eigenen Akkus wieder zu füllen.

Fazit
Wenn dein Kind bei dir weint, zeigt es dir: „Hier bin ich sicher.“
Es ist ein Zeichen einer stabilen Bindung – und das Beste, was du deinem Kind fürs Leben mitgeben kannst.
Auch wenn es anstrengend ist: Du machst alles richtig.

Wenn du lernen möchtest, wie du mit diesen Momenten entspannter umgehen kannst und was das für den Schlaf deines Kindes bedeutet, melde dich gern bei mir.
Gemeinsam finden wir einen Weg, wie du dich sicher fühlst – und dein Kind auch.

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