Vielleicht kennst du das: Monatelang war es für dein Kind undenkbar, dass jemand anderes als du es ins Bett bringt.
Und dann – plötzlich – klappt es. Oder auch nicht.
Manchmal ist es ein überraschender Durchbruch, manchmal aber auch eine frustrierende Erfahrung für alle Beteiligten.
Warum das so ist, lässt sich erklären – und es hat viel mit Bindung, Gewohnheit und Entwicklung zu tun.
Bindung ist der Schlüssel
Babys und Kleinkinder orientieren sich in ihrem Verhalten stark an ihren Hauptbezugspersonen.
Für viele Kinder ist das – vor allem in den ersten Lebensmonaten – die Mutter.
Das heißt aber nicht, dass Papa weniger wichtig ist.
Es bedeutet nur, dass dein Kind mit dir (häufig der Person, die am meisten Nähe und Versorgung bietet) ein sehr starkes Einschlafritual verknüpft.
Wenn Papa übernimmt, ist das für dein Kind erst einmal ungewohnt.
Es kann verunsichern, weil die gewohnte „Einschlafstrategie“ fehlt.
Doch genau hier beginnt der Lernprozess: Kinder können auch mit Papa einschlafen – manchmal sogar schneller, wenn sie merken, dass die Abläufe ähnlich und zuverlässig sind.
Warum es plötzlich klappt
Es gibt verschiedene Gründe, warum es auf einmal funktioniert:
1. Gewöhnung an Papas Rituale
Je öfter Papa die Abendroutine übernimmt, desto vertrauter wird sie für dein Kind.
Routinen geben Sicherheit – unabhängig davon, wer sie durchführt.
2. Entwicklungsreife
Mit zunehmendem Alter wird dein Kind flexibler im Umgang mit Veränderungen.
Es kann besser verstehen: „Papa bringt mich heute ins Bett, Mama ist trotzdem da.“
3. Neue Sicherheitserfahrungen
Wenn Papa tagsüber oder bei anderen Gelegenheiten tröstet, spielt, füttert und Nähe gibt, stärkt das das Vertrauen auch für die Einschlafsituation.
Warum es manchmal nicht klappt
Manchmal kommt es trotz aller Bemühungen zu Rückschritten – auch wenn es vorher schon funktioniert hat.
– Trennungsphasen: In Zeiten, in denen Kinder besonders anhänglich sind (z. B. um den 8.–10. Monat oder während der Trotzphase), kann es sein, dass sie wieder ausschließlich von Mama ins Bett gebracht werden wollen.
– Veränderungen im Alltag: Kita-Start, Urlaub, Krankheit – all das kann den Einschlafprozess empfindlich stören.
– Schlafassoziationen: Wenn dein Kind fest mit dem Stillen, Tragen oder einer bestimmten Person das Einschlafen verbindet, fällt es schwerer, diese Gewohnheit zu ändern.
Was helfen kann
– Lasst Papa die Abendroutine regelmäßig übernehmen – nicht nur, wenn es unbedingt sein muss.
– Haltet den Ablauf möglichst ähnlich, egal wer ins Bett bringt.
– Gebt eurem Kind Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
– Vermeidet Diskussionen am Abend – ein ruhiger, klarer Ablauf ist für Kinder am angenehmsten.
Fazit
Ob Papa dein Kind ins Bett bringen kann, hängt weniger von seiner „Fähigkeit“ ab, sondern vor allem davon, wie vertraut und sicher dein Kind diese Situation erlebt.
Mit Geduld, Konsequenz und viel Nähe kann dieser Übergang gelingen – und für alle eine Entlastung sein.
Wenn du wissen möchtest, wie ihr den Wechsel sanft gestalten könnt, ohne dass es für euer Kind zur Stresssituation wird, melde dich gerne bei mir.
Gemeinsam finden wir einen Weg, der für eure Familie passt – damit auch Papa entspannt ins Bett bringen kann.